Samstag, 30. März 2013

Erfahrungsbericht Feuerwehrhandschuh gfd Rescue III

Wie versprochen gibt es jetzt mal was anderes als SDR's. Erstmal der Disclaimer, es sind meine Erfahrungen die ich mit dem Produkt gemacht habe, das mag bei anderen Leuten ganz anders aussehen. Außerdem handelt es sich hier um Schutzkleidung, deren richtige Anwendung auch das entsprechende Wissen voraussetzt.

Aber jetzt geht es los. Ich habe den gfd Rescue III seit genau einem Jahr im Einsatz. Dazu gehörten diverse Lehrgänge bei Berufsfeuerwehren, sie wurden also definitiv nicht geschohnt und bei Außentemperaturen von -10° bis +35°C genutzt. Außerdem kamen sie natürlich in verschiedenen Brandübungsanlagen und Einsätzen von THL bis Brand zum Einsatz.
Sie bestehen aus glattem Leder im Bereich der Hand und ab dem Handgelenk aus rauerem Leder. Innen befindet sich ein Kevlar-Futter, der Bereich der Knöchel ist abgepolstert und im Bereich des Unterarms ist ein Reflexstreifen. Außerdem ist eine Membran eingearbeitet, die den Handschuh wasserdicht macht. Den Auslieferungszustand sieht man ja oben, so sehen sie nach einem Jahr harter Beanspruchung aus:

Optisch sind sie übrigens dem Seiz Supersoft sehr ähnlich, eine Verwandschaft kann ich nicht versprechen, aber sie liegt wohl nahe.

Wie sind jetzt meine Erfahrungen nach einem Jahr? Zu erzählen, dass ich auch im Sommer nicht darin geschwitzt habe, ist natürlich unsinn, teilweise waren die Handschuhe am nächsten Tag noch innen Nass und es war kein Regen... Aber bei 35° in der Sonne, entsprechender Schutzkleidung und harter Arbeit wäre alles andere auch utopisch.
Nach einem halben Jahr wurde das Leder von mir mit Sno-Seal behandelt, da es langsam spröde wurde, was ihm sichtlich gut getan hat. Negative Auswirkungen auf die Dampfdurchlässigkeit konnte ich nicht feststellen.

Mittlerweile musste ich sie aussondern, weil das Leder im Bereich der Fingerkuppe des rechten Mittelfingers durchgescheuert ist und die Membran sichtbar wurde:

 Wie gesagt, der Schaden trat nach einem Jahr intensivster Nutzung auf und ich kann damit absolut leben. Die Handschuhe dürften in dem Jahr mehr beansprucht worden sein, als dies im Einsatz einer Freiwilligen Feuerwehr innerhalb von etlichen Jahren der Fall ist. Und ich bezweifle, dass Handschuhe aus anderen Materialien hier deutlich robuster sind. Die Prüfung der Abriebfestigkeit nach EN388 ergab die Leistungsstufe 3, also 2000 Normzyklen. Für Stufe 4 müsste der Handschuh immerhin 8000 Zyklen schaffen. Es ist also durchaus möglich, dass es hier robustere Handschuhe auf dem Markt gibt. Ob deren Einsatz sinnvoll ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, weil ein Mehr an Abriebfestigkeit unter anderem mit mehr Material erkauft werden könnte, was natürlich wiederrum auf das Tastgefühl schlagen kann.

Also, nach einem Jahr kann ich das Modell wirklich empfehlen, zumal man hier wirklich vergleichsweise wenig investieren muss. Sie sehen natürlich nicht so hübsch aus, wie die Topmodelle der üblichen Hersteller, aber wem das egal ist, der bekommt robuste und funktionelle Handschuhe mit denen man arbeiten kann.

Freitag, 29. März 2013

Digital Speech Decoder

Wie schon vorher mal angesprochen, habe ich erste Versuche mit der Software Digital Speech Decoder begonnen. Wie schon beim gesamten RTL-SDR-Thema sollte man sich auch hier bewusst sein, dass es sich um experimentelle Geschichten handelt. Und natürlich übernehme ich keine Haftung irgendwelcher Art, wenn bei den Tests der Rechner oder das eigene Haus aufgrund der Software explodiert! ;-)

Usprünglich wurde die Software für Linux geschrieben, aber es gibt mittlerweile auch eine Windows-Portierung. Wenn man oben genanntem Link folgt, dann endet der erste Link zur Windows-Version mit DMR-Filter in der Version 1.6 in einer nicht erreichbaren Seite. Daher gleich den Backup-Link nehmen und diese Datei herunterladen: dsd160.exe
Startet man die Datei, bekommt man auch schon die Fehlermeldung, dass das Programm die Bibliothek cygwin1.dll nicht finden kann. Also flott zu http://www.cygwin.com/ und dort das Setup-Paket herunterladen.
Ab jetzt wird es spannend, weil auch nach der Installation meckert DSD, dass es die DLL nicht finden kann. Die entsprechende DLL findet man im Installationsverzeichnis von Cygwin. Am besten bastelt man sich einen Ordner in einem Verzeichnis, welches man auch über die Eingabeaufforderung schnell erreichen kann. In diesen Ordner wirft man dann sowohl die dsd160.exe als auch die cygwin1.dll. Der DSD läuft über die Eingabeaufforderung, also in Windows 7 auf Startmenü, im Suchfeld cmd eingeben und dann in den entsprechenden Ordner navigieren und dort die Datei dsd160.exe aufrufen. Es gibt noch diverse Befehle, die OE1ACM auf seiner Homepage aufgelistet hat.
Ob man nur die DLL benötigt und daraufhin Cygwin wieder deinstallieren kann, weiß ich nicht, muss ich mal ausprobieren, oder es schreibt jemand hier einen Kommentar...
In der gewünschten SDR-Software sucht man sich jetzt ein Signal, welches den Standards entspricht, mit denen DSD auch umgehen kann. Mittlerweile gibt es ein paar DMR-Relais im Amateurfunk-Bereich in Deutschland, eine internationale Liste findet man dort: http://www.dmr-marc.net/repeaters.html
Bei mir ist glücklicherweise DF0MOT in Sichtweite, wo nicht nur DMR, sondern auch ein P25-Relais steht. Läuft alles gut, dann erhält man folgendes Bild:
Probleme habe ich noch mit der Audio-Ausgabe, da gibt es nur Sprachschnipsel. Also muss ich hier noch etwas experimentieren.
Bei P25 ergibt sich ein ähnliches Bild:
Leider ist dort relativ wenig Aktivität, sodass ich da mal sehen muss, ob die Sprachausgabe besser funktioniert.

Eine weitere Software ist DMRDecode von Ian Wraith. Dort bin ich aber noch nicht besonders weit mit dem Erkunden gekommen. Ein erster Screenshot:
Wie man sieht, alles etwas experimentell, aber gerade das kann ja Spaß machen.
Übrigens, für die aktuellen Versuche habe ich die aktuellste Version von HDSDR genutzt. Die Oberfläche von SDR-Radio gefällt mir zwar deutlich besser, aber dafür überzeugt HDSDR mit einer sehr guten Squelch-Funktion für den geneigten FM-Hörer. Aber SDR-Radio ist ja auch nach wie vor nicht mal im Beta-Status angekommen.

So long, demnächst wird es dann auch endlich mal um was anderes als SDR gehen...:-)

Freitag, 22. März 2013

Motorola stellt das MTP6750 vor: HRT mit Digitalkamera

Und gleich aus gegebenem Anlass noch was hinterher.
Gestern wurde von Motorola das MTP6750 TETRA HRT vorgestellt. Dieses verfügt imho als erstes TETRA HRT über eine eingebaute 5 Megapixel Digitalkamera. Inwiefern diese Funktion wirklich sinnvoll im Arbeitsalltag der BOS genutzt werden kann, soll jeder für sich selbst beurteilen, auf jeden Fall tut sich etwas auf dem Markt.
Interessanter dürfte vor allem sein, dass das HRT bereits TEDS unterstützen soll, also deutlich schnellere Datenraten, als dies im bisher verwendeten TETRA-Standard der in Deutschland bei den BOS eingeführt wird, der Fall ist.
Bei Youtube gibt es ein nettes Werbefilmchen:
Und hier gibts Infos direkt von Motorola.
Meldung von Heise
Zu den Kommentaren im Heise-Forum denkt man sich am besten einfach seinen Teil.
Aussagen, inwiefern Geräte der MTP6000er Serie in Deutschland mit der BSI-Sicherheitskarte verwendet werden können, habe ich bisher nicht finden können, warten wir es ab.

Nachlese: Digimodes mit RTL-SDR

So, wie gestern versprochen, bei besseren HF-Bedingungen gibts auch Screenshots als "Beweis", dass ich keinen Blödsinn erzählt habe ;-)
Bei der Gelegenheit habe ich noch etwas anderes getestet, nämlich die Software Digital Speech Decoder. Gerade die Verbreitung von digitalen Betriebsarten im Amateurfunk ergeben dort ein faszinierendes Spielfeld, wobei ich ehrlich gesagt bisher kein großer Fan von D-Star bin. Aber mir fehlen auch die praktischen Erfahrungen, grundsätzlich hoffe ich aber, dass sich offene Standards wie bspw. DMR eher durchsetzen.

Im Rhein-Main-Gebiet gibt es ja glücklicherweise eine große Auswahl von Digimodes, die über die Relais der Taunus Relais Gruppe nutzbar gemacht werden.
Also, nach bisschen rumtesterei und schlau lesen mal SDR-Radio, Virtual Audio Cable und den DSD angeworfen und die Frequenz 438.200 MHz eingestellt und gewartet, bis sich der Umsetzer mal meldet. Das Resultat sieht man dort:
Eigentlich bin ich ja eher in der TETRA-Welt zuhause, aber man sieht auf jeden Fall, dass ein paar PDU's ausgewertet werden. Offensichtlich senden DMR-Umsetzer ähnlich wie TETRA-Repeater auch in bestimmten Zeitabständen eine Art Präsenzsignal, ohne dass Sprache übertragen werden muss. Aber wie gesagt, was DMR betrifft, bin ich nicht wirklich firm, da müsste ich mich mal bei Gelegenheit bei der ETSI bedienen...
D-Star soll der DSD insofern unterstützen, dass er wenigstens die Datenpakete anzeigt. Der Sprach-CODEC unterliegt ja leider entsprechenden Patenten. Leider habe ich aber auch das nicht zum laufen bekommen, hier ist wohl noch etwas Feinabstimmung notwendig.

Natürlich ist jetzt gerade auf den Multimode-Relais in der Nähe nichts los, aber ich denke oben der Screenshot zeigt schon mal, dass mit der beschriebenen Kombi einiges geht.

Übrigens, weil es mir heute vor die Linse bzw. in den Google Reader gesprungen ist, PD0AC schreibt in seinem Blog etwas über ein potentiell interessantes neues Mobilgerät, das Hora HR-79D. Mal sehen, was draus wird, das könnte wirklich noch spannend werden...

Donnerstag, 21. März 2013

Digimodes mit RTL-SDR

Wie beim letzten Post schon angekündigt, gibt es jetzt ein paar Tipps, wie man digitale Übertragungsarten mit dem RTL-SDR dekodieren kann. Wer sich jetzt aber Tipps zum TETRA-Empfang etc. erhofft, den muss ich jetzt schon enttäuschen.

Was wird alles benötigt?
Im vorliegenden Beispiel nutze ich SDR-Radio in der Preview Version. Den Link gibts ebenfalls im alten Post. Zusätzlich benötigt man noch die Software Virtual Audio Cable. Diese ist leider kostenpflichtig, wobei es auch eine Trial-Version gibt. Inwiefern deren Beschränkungen ein Problem bei meinem Anwendungszweck haben, kann ich hier leider nicht sagen.
Zu guter Letzt wird natürlich noch eine Software benötigt, die die digitalen Informationen dekodieren kann. Und da wird es dann auch echt unübersichtlich, weil es ohne Ende Tools für die Soundkarte gibt, um die verschiedensten Übertragungsarten zu dekodieren, von FMS und 5-Ton-Folgen über Modes die in erster Linie im Amateurfunk genutzt werden und Dekodern für kommerzielle Anwendungen wie analoge und digitale Bündel- bzw. Betriebsfunkanwendungen. Alles hier vorzustellen, sprengt sicherlich den Rahmen und ich denke, der Fokus des Interesses liegt am ehesten auf der Verbindung der Komponenten miteinander.

Die Umgebung für den RTL-SDR sollte schon mal komplett laufen, das ist die Grundvoraussetzung. Dann geht es weiter, Virtual Audio Cable installieren. Letzteres ist quasi ein virtuelles Patchbay, mit dem man Ein- und Ausgänge miteinander verbinden kann und so eine Audioquelle für Soundkartendecoder bereitstellt, ohne mit Kabeln hantieren zu müssen.

Die Konfiguration von Virtual Audio Cable erfolgt sinnvollerweise über den Eintrag "Control Panel" im Startmenü. Daraufhin sieht man folgende Übersicht:

Die Einstellungen kann man so direkt übernehmen. Ich habe ehrlich gesagt noch nicht viel daran gedreht und da ich bisher auch keine schwerwiegenden Probleme im Betrieb hatte, ergab sich auch nicht wirklich die Notwendigkeit dafür.
Hat man das soweit eingerichtet, gibt es in der Liste der Audio-Geräte zwei neue Einträge:
Jetzt startet man das Programm "Audio Repeater (MME)" im Startmenü und erhält diese Ansicht:
Hier also die Quelle und das Ziel unseres "Patchkabels" auswählen und auf "Start" klicken.

Ab dann ist es eigentlich recht einfach. Man wählt in SDR-Radio im jeweiligen VFO den Menüpunkt "Audio" und dann "Playback Device". Dort kann man jetzt Line 1 auswählen. Hat man mehrere VFO's laufen und will diese auch dekodieren, kann man sich natürlich entsprechend mehr Audiokabel konfigurieren und die entsprechenden Ziele im jeweiligen VFO auswählen.

Jetzt würde ich natürlich gerne auch noch ein Beweisfoto posten, welches den Erfolg der bisherigen Bemühungen auch belegt. Aber ich befinde mich scheinbar gerade in einem völligen HF-Loch, nicht mal hin und wieder vorbeischwirrende APRS-Pakete kann ich im Moment anbieten. Auf das Posten von Screenshots von dekodierten FMS-Nachrichten etc. möchte ich aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen hier ebenfalls verzichten.
Wenn ich wieder einen günstigeren Standort habe, wird etwas ordentliches nachgereicht...:-)

Montag, 18. März 2013

Die wunderbare Welt der SDR

So, heute steigen wir dann mal ganz tief in die Abgründe der Technik ein.
Das aktuelle Zauberwort im Bereich des Funkempfangs lautet SDR: Software Defined Radio.
Also ein Empfänger (bzw. Sendeempfänger), welcher einen Großteil seiner Eigenschaften nicht etwa aus diskreten Bauteilen bezieht, sondern aus seiner Software.
Wer mehr über die Grundlagen erfahren will, sei auf die Wikipedia oder auf eine hervorragende Ausgabe von Chaosradio Express verwiesen, wo grundsätzliche Fragen geklärt werden.
Gerade in letzterem wird auf das Gnuradio Projekt verwiesen, welches eine großartige Plattform bietet, aber auch entsprechend anspruchsvoll gegenüber dem potentiellen Nutzer ist. Dafür bieten sich hier aber in Kombination mit der USRP-Hardware Möglichkeiten, die weit über das hinausgehen, was derzeit mit klassischer Hardware möglich ist.

Die für ein SDR benötigte Hardware war im Amateur-Bereich bisher eigentlich auf Kurzwellenempfänger beschränkt. Besonders berühmt war auf der kommerziellen Schiene sicherlich der Perseus, der ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis besitzt und als Meilenstein gelten kann.
Nicht ganz so leistungsfähig, aber nicht minder interessant, sind Selbstbauprojekte wie bspw. der FiFi-SDR.
Die bisher genannten Geräte sind alles Empfänger, dass diese Technologie jedoch auch in den Transceiver-Bereich einzug hält, zeigen Projekte wie der FA-SDR oder Elecraft KX3.

Dünner wird die Luft, wenn man sich für Frequenzbereiche deutlich oberhalb der Kurzwelle interessiert. Teilweise gibt es Modelle, die dort noch mit Einschränkungen betrieben werden können, jedoch spätestens für den Funkamateur, der sich für das 2m-Band interessiert, ist dort auch Schluss.
Vor ein paar Jahren wurde ein Projekt der Amsat-UK dann bekannt, welches sich zum Ziel gemacht hat, die Amateuerfunk-Satelliten mit günstiger Hardware empfangbar zu machen. Heraus kam ein SDR, welcher sich die Bauteile von USB-Dongles die zum terrestrischen TV-Empfang gedacht waren, zu Nutze macht und somit dank massenhaft hergestellter Hardware günstig herzustellen ist. Der FUNcube Dongle hatte einen riesen Erfolg und war lange Zeit kaum zu bekommen. Ein Testbericht des Funkamateur und weitere Infos sind bei Wimo zu bekommen.
Mittlerweile gibt es eine neuere Version, welche einen Empfangsbereich von 150 kHz bis 1,9 GHz (mit Lücken) abdeckt und damit schon mal ein Großteil dessen, was potenzielle Hörer so interessieren könnte.

Was für Möglichkeiten gibt es jetzt noch, falls man mal in die Welt der SDR hineinschnuppern will, ohne gleich größere Investitionen auf sich nehmen zu müssen?
Kostenlos sind sogenannte Web-SDR, die über ein Web-Frontend gesteuert werden und schon mal einen netten Einblick liefern. Das Angebot ist mittlerweile gar nicht mehr so klein, wie man über eine Suchmaschine oder entsprechende Verzeichnisse wie DXZone sehen kann. Recht bekannt ist der Web-SDR der Universität von Twente: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/
Zu beachten ist hier, dass dieser mittels Java implementiert wurde, zu den aktuell immer wieder thematisierten Sicherheitsproblemen will ich mich hier aber nicht äußern.
Das große Problem bei den Web-SDR ist natürlich, dass man Empfang von sonstwo auf der Welt hat, aber eben nicht von regionalen Sendern in seinem eigenen Umfeld. Das ist ja gerade im Bereich oberhalb der Kurzwelle recht interessant, und wenn es sich nur um das Mithören des Orts-Relais handelt.
Ein paar schlaue Leute aus dem Umfeld des Gnuradio-Projekts haben sich darauf hingesetzt und alternative Treiber für vorhandene DVB-T-Sticks geschrieben, um diese mit vorhandener SDR-Software nutzen zu können. Genannt wurde das Projekt RTL-SDR, nicht nach dem TV-Sender, sondern nach der verwendeten Hardware. Die Homepage findet sich dort: http://sdr.osmocom.org/trac/wiki/rtl-sdr
Da es mittlerweile sehr viele gute und ausführliche Anleitungen gibt, wie die Treiberinstallation von statten geht, verweise ich mal auf Links, die mir weiter geholfen haben:
http://www.ccc-mannheim.de/wiki/DVB-T_Stick_als_SDR-Receiver
http://www.forum.satellitenwelt.de/viewtopic.php?f=5&t=331

Wichtig ist natürlich noch, dass man auch einen kompatiblen Empfänger besitzt. Mittlerweile findet sich recht unterschiedliche Hardware in den Sticks, weil nicht mehr alle IC's gebaut werden. Eine recht umfangreiche Liste gibt es bei reddit.

Auf Hardware-Seite läuft bei mir ein Terratec Cinergy TStick RC Rev.3 mit einem entsprechenden Adapter und in der Regel einer Diamond RH-771. Daraus ergibt sich ein sehr mobiles Setup, das auch in der Reisetasche einen großen Platz weg nimmt. Im Gegensatz zu Handfunkgeräten, Handscannern etc. muss man sich auch keine Gedanken um die Stromversorgung machen.

Zu guter Letzt braucht man natürlich noch eine entsprechende Software auf dem Rechner. Hier ist HDSDR recht beliebt und auch ausgereift. Wem das nicht zusagt, kann sich auch mal SDR# ansehen.
Im Moment sehr vielversprechend und bei mir fast nur noch in Betrieb ist SDR-Radio, welches von Simon, HB9DRV stammt, der auch Hamradio Deluxe entwickelt hat. Die V2 befindet sich noch in der Preview-Phase, die erste Beta-Version ist angekündigt, aber steht noch nicht zum Download bereit.
SDR-Radio hat für mich verschiedene Ansätze, die ein riesen Potential zeigen:
  • Nutzung mehrerer VFO's gleichzeitig innerhalb des Empfangsbereichs. Die Anzahl ist wohl in erster Linie durch die Rechnerleistung bestimmt, aber irgendwann ist ja auch die geistige Kapazität des Zuhörers begrenzt. Dennoch eine nette Idee, zumal man die Audioströme der VFO's auf unterschiedliche Audio-Ausgänge legen und so verschiedene Decoder, Aufzeichungsgeräte etc. gleichzeitig nutzen kann. 
  • Eingebauter RDS-Decoder. Für den interessierten Funkamateur jetzt nicht das Killerfeature, aber es zeigt, was eine ordentliche Integration von SDR-Frontend und Decoder-Bausteine so liefern können. 
  • Übersichtliche UI
  • Bereits in den Preview-Versionen sehr stabil
Hier mal ein Screenshot vom Empfang eines Radiosenders:

Unten sieht man das breite Wasserfalldisplay für den gesamten Empfangsbereich, links darüber den herangezoomten Bereich, in dem der "Software-VFO" sich gerade befindet. Rechts davon das Autospectrum mit eingeblendetem Sendernamen, welcher aus der RDS-Information entnommen wurde. Am linken Bildrand befindet sich noch der sogenannte Frequency Explorer, welcher den zur Zeit genutzten Frequenzbereich und die Betriebsart samt Bandbreitenauswahl übersichtlich darstellt. Hier ist es auch möglich, sehr schnell zwischen unterschiedlichen Frequenzbereich hin und her zu springen und sich einen Blick über die Bandbelegung zu machen.
Trotz der bereits tollen Ergebnisse, die dieses Programm abliefert, handelt es sich natürlich noch um keine finale Version. Bspw. die noch nicht richtig funktionierende Rauschsperre ist für mich als häufigen FM-Hörer doch schmerzhaft.

Insgesamt muss man sich natürlich bewusst sein, dass man sich eher im experimentellen Bereich des Funkempfangs befindet. Hard- und Software können die Grenzen der Physik nicht aushebeln und es zeigen sich Grenzen, wo man zum Beispiel auf einen besonders großen Dynamikumfang, Spiegelfrequenzunterdrückung etc. angewiesen ist.
Aber wer damit leben kann, dass der Empfang immer mit ein wenig rumgefrickel verbunden ist, der bekommt ein tolles Werkzeug an die Hand, und das für echt wenig Geld!

Demnächst beschreibe ich dann noch, wie bei mir das Zusammenspiel zwischen SDR-Software und Decoder-Software aussieht. So long...

Montag, 4. März 2013

Aller Anfang ist schwer

So, da ist es also, mein neues Blog. Nach einem ersten Versuch vor einigen Jahren wurde es mal wieder Zeit, sich den Tiefen des Web 2.0 zu nähern. Nur Facebook und Twitter sind auf Dauer eben doch etwas flach und hin und wieder fällt einem ja sogar etwas ein, was man der Welt ausführlicher mitteilen möchte.

Was wird also hier Thema sein?
Prinzipiell interessiere ich mich für Technik aller Art (Und das im Internet, welch Rarität!), aber eben auch für Sport und was mir sonst noch so auffällt, um den Rahmen nicht allzu sehr einzuschränken. Themen, die mir beruflich über die Füße laufen, werden mit Sicherheit auch mal zur Sprache kommen...

Woher kommt der Name?
Hirnpölz ist mir im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung aufgefallen, in deren Rahmen dieses Wort nach dem deutschen Buchstabieralphabet übermittelt werden sollte. Bei der Google-Suche nach diesem Begriff gab es dann genau einen einzigen Treffer. Also ein hervorragendes Wort, das etwas mystisches, aber eben auch durch die Verwendung eines wichtigen Organs des menschlichen Körpers ebenso intellektuelles umgibt.

Man könnte aber auch sagen, mir ist kein besserer Titel für das Blog eingefallen...

Lassen wir uns also mal überraschen, wo die Reise hingeht, man darf gespannt sein!